Sternenwanderer

Walk among the stars

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Geschichten

Tagebuch

Das erste Jahr aus Sicht der Zwillinge als Tagebuch-Einträge.

November/Dezember 2005

Hier draußen gefällt es uns zuerst überhaupt nicht. Wir wollen lieber wieder zurück. Dahin, wo es so schön warm und gemütlich war. Aber man überhört unsere Wünsche und unsere Eltern lassen sich auch durch Gebrüll nicht erweichen. Wir finden uns also damit ab hier bleiben zu müssen.

Es findet etwas statt, das Weihnachten heißt. Wir verschlafen das aber noch zum großen Teil und ärgern Mama und Papa mit brüllen. Also so richtig was mit Weihnachten ist dieses Jahr nicht. Mama ist darüber etwas traurig, glauben wir.

Silvester finden wir auch nicht besser. Wir brüllen so lange bis das Feuerwerk und das Geknalle anfängt. Ab da schlafen wir friedlich bis morgens um 7:30. Mama und Papa sind ganz erstaunt, aber auch glücklich.

Januar 2006

Wir entdecken unsere Hände und Finger und dass man wunderbar daran lutschen kann. Beobachten geht auch ganz gut. Wenn jetzt Besuch da ist, was wir ganz toll finden, dann gucken wir auch schon mal wer da gekommen ist. Manchen Leuten schenken wir auch schon mal ein Lächeln.

Februar 2006

Hier in unserem Laufstall gibt es auch ganz tolles Spielzeug. Beißringe und Rasseln und vieles mehr.

Felix-Thorge: Die finde ich prima und versuche sogar die schwere Rassel hoch zu heben und damit Krach zu machen. Ich habe auch eine kleine Seidenpuppe, die wie ein kleines Gespenst aussieht. Sie heißt Koppo und ich mag sie sehr gern. Besonders das daran nuckeln ist sehr beruhigend.

Bendiks-Marlin: Das Spielzeug ist auch ganz nett. Ich aber beobachte erst einmal meine Hände und Arme ganz genau und was man damit machen kann. Ist wirklich toll.

März 2006

Papa hat jedem von uns einen Löffel zum spielen und erforschen in die Hand gedrückt. Er wollte wohl mal sehen, wie wir das finden. Wir wissen aber schon ganz genau wo dieses Ding hingehört. In den Mund nämlich!

Felix-Thorge: Ich kann den Löffel, meinen Beißring und auch Koppo schon von einer Hand in die andere geben. Meistens kaue ich dann ganz begeistert darauf herum.

Bendiks-Marlin: In diesem Monat habe ich mich zum ersten Mal vom Bauch auf den Rücken gedreht. Anders herum übe ich noch.

Wir erzählen jetzt auch schon viel. Was wir geträumt haben, was uns so beschäftigt und vieles mehr. Aber verstehen Mami und Papi das? Manchmal gucken sie sich etwas ratlos an.

Es gibt diesen Monat noch eine große Veränderung für uns beide: unser erstes Gitterbettchen ist zu klein geworden! Deshalb baut Papa das große Bett auf. Noch passen wir bequem zu zweit hinein. Mal sehen wann auch das nicht mehr passt!

April 2006

Felix-Thorge: Mein Bruder dreht sich schon seit einer kleinen Weile auf die Seite und versucht an sein Spielzeug zu kommen. Das versuche ich jetzt auch. Und weil Mama sich so freut wenn wir lachen, machen wir das jetzt häufiger und bewusster.

Bendiks-Marlin: Die eigene Stimme ist was tolles! Ich probiere sie in allen Tonlagen aus. Mama sagt das sich das manchmal so anhört, als ob ich jemanden ausschimpfen würde.

Mai 2006

Bendiks-Marlin: Knistertüten sind etwas ganz tolles. Man kann damit so herrlich Krach machen. Mama hatte beim Kochen zwei Stück über und hat jedem von uns eine gegeben. Ich fand die von meinem Bruder schöner und habe sie ihm weggenommen. Hat ihm aber wohl nicht gefallen. Er hat ganz schön geweint.

Felix-Thorge: Dafür habe ich ihm ein paar Tage später an den Haaren gezogen. So!

Als Mama und Papa gefrühstückt haben, habe ich mich ganz heimlich vom Rücken auf den Bauch gedreht. Papa war ganz enttäuscht, dass er das verpasst hat.

Wir entdecken unsere großen Zehen und lutschen mit Hingabe daran herum. Am liebsten beim wickeln. Mami hat uns inzwischen an einen geordneteren Tagesablauf gewöhnt. So mit Mittagsschlaf nach dem Essen und so. Sie sagt, mit einem halben Jahr muss so etwas funktionieren. In diesem Monat bekommen wir auch unseren ersten Brei. Komische Sache das, aber lecker.

Juni 2006

Bendiks-Marlin: Ich habe mich jetzt auch endlich und ebenfalls heimlich, vom Rücken auf den Bauch gedreht. Tolle Sache, wenn man etwas neues lernt. Von meinem Bruder habe ich mir ab geguckt, wie man sich unter Kissen, Tüchern oder Spielzeug versteckt. Macht das einen Spaß! Wenn mich jemand findet und mein Versteck weg nimmt, muss ich immer fürchterlich lachen.

Felix-Thorge: Jetzt, wo ich mich auf den Bauch drehen kann, will ich auch endlich vorwärts kommen. Leider klappt das noch nicht so wie ich mir das vorstelle. Dann werde ich immer ganz wütend und fange an zu brüllen.

Juli 2006

Felix-Thorge: Meine ersten Zähnchen sind da! Die von meinem Bruder kommen zwei Wochen später.

Bendiks-Marlin: Alles, woran kleine Schnipsel, Knöpfe oder ähnliches sind, ist super. Da hat man immer ganz viel zum befühlen und angucken. Mami findet das immer witzig wenn sie mich dabei beobachtet.

Felix-Thorge: Ich will jetzt endlich krabbeln! Aber bis ich das kann, vergeht wohl noch ein wenig Zeit. Ich habe mir inzwischen beigebracht, wie man die Spieluhr aufzieht und dass man den Schnuller aus dem Mund nehmen muss, um etwas anderes hinein zu tun.

August 2006

Unser erster Urlaub in Dänemark.

Felix-Thorge: Das Meer war vielleicht toll, ich wäre am liebsten drin geblieben. Leider haben mich Mami und Papi nicht gelassen. Seesand ist genau so lecker wie der in der Sandkiste zu hause.

Bendiks-Marlin: Den Urlaub fand ich prima. Viel geschlafen habe ich, weil die Seeluft so müde macht. Das Meer hat mir nicht so gut gefallen, mir war es einfach zu kalt. Doch der Strand war in Ordnung.

Seitdem wir wieder zu hause sind, schlafen wir in getrennten Betten. Felix-Thorge im großen und Bendiks-Marlin in unserem ersten Bettchen. Er allein passt da noch wunderbar hinein. Felix-Thorge nutzt den neuen Platz sehr gut. Mama und Papa legen ihn immer ans Kopfende. Wenn sie dann später noch einmal nach uns sehen, liegt er meist verkehrt herum und in der Mitte des Bettes.

Inzwischen schlafen wir nachts auch fast immer durch. Nur wenn wir schlecht geträumt haben und absolut nicht mehr in unseren Betten einschlafen können, dürfen wir zu Mama und Papa. Dort schläft es sich dann ganz schnell wieder gut.

Ab und zu spielen wir jetzt auch schon in unserem Kinderzimmer. Es ist das schönste und hellste Zimmer in der ganzen Wohnung. Uns gefällt es sehr gut. Es gibt dort so viel neues zu entdecken. Felix-Thorge kriecht am liebsten unter das Kinderbett, das schon für einen von uns im Kinderzimmer steht. Irgendwann sollen wir ja auch in unserem eigenen Zimmer schlafen. Ob Mama das dann aushält?

Mal sehen.

Seit Ende August bekommen wir zum Frühstück feine Haferflocken mit Obstbrei. Sehr lecker.

Felix-Thorge: Ich fange so langsam an zu krabbeln. Den ersten Schritt bin ich schon gekrabbelt. Mehr geht noch nicht. Darüber bin ich ziemlich sauer. Probiere ich es und es klappt nicht, dann brülle ich meine Wut laut heraus. Das geht Mami ab und an ganz schön auf die Nerven.

September 2006

Wir werden immer mobiler. Mami tut auch etwas dafür. Auf dem Flur hat sie einen Spiegel aufgestellt. Als wir den entdeckt haben war die Freude groß über die neuen Spielkameraden. Am liebsten kriechen wir ganz nah dran und brüllen, rufen, juchzen oder hauen auch einfach nur dagegen. Auch im Essen werden wir größer. Wir essen jetzt auch Butterbrot. Ist das lecker!

Felix-Thorge: Die Sache mit dem Hinsetzen hat geklappt! Ich war stolz wie ein Schneekönig und habe mich ganz laut gefreut. Jetzt, wo ich das Krabbeln immer mehr übe, kommt man ziemlich schnell vom Fleck. Eines morgens habe ich mich in Papas Büro versteckt und die Tür zugemacht. Dummerweise bin ich da nicht mehr alleine raus gekommen. Da hab ich ganz laut gebrüllt. Zum Glück hat Mami mich gehört und wieder befreit.

Bendiks-Marlin: Ich habe ein neues Geräusch gefunden! Neben mir auf dem Küchenfußboden stand ein in Folie geschweißter Sechserpack Saft. Über diese Folie kann man prima mit den Händen streichen. Das quietscht dann ganz toll. Ich kann mich über sowas immer kringeln vor lachen.

Felix-Thorge: Die Wohnung zu entdecken ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Neulich hatte jemand die Badezimmertür aufgelassen. Das habe ich gleich ausgenutzt und bin in die Dusche geklettert. Aufregende Sache das. Und Mami hat gedacht ich bin im Kinderzimmer und spiele...

Oktober 2006

Jetzt werden unsere anfangs so riesigen Schritte wieder kleiner. Deshalb hat Mami auch nicht mehr so viel zu erzählen. Ein paar Dinge gibt es aber doch.

Felix-Thorge: Ich stelle mich jetzt im Bett sehr gern hin und ziehe mich überall hoch, wo ich nur kann. Wenn man auf seinen Füßen steht, dann sieht die Welt noch einmal ganz anders aus. Trotzdem das so toll ist, fange ich doch erst einmal mit Krabbeln an. Jetzt bin ich richtig schnell unterwegs!

Bendiks-Marlin: In diesem Monat lerne ich auch mich hinzusetzen. Interessante Sache. Alles ist auf einmal ein Stück weiter entfernt. Hoffentlich kann ich auch bald krabbeln. Dann bin ich endlich wieder genau so schnell wie mein Bruder. Seit dem letzten Monat höre ich sehr gerne Musik. Wenn im Radio ein Song kommt, den ich gern mag, dann muss ich immer mitwippen. Mami amüsiert sich darüber immer und freut sich, daß ich auch musikalisch bin. Und gegen Ende des Monats stelle ich mich zum ersten Mal auf meine Füße.

November 2006

In diesem Monat werden wir 1 Jahr alt!

Wir haben so viel gelernt und uns so schnell verändert... Mami sagt immer, es ist erstaunlich. Eben waren wir noch die beiden kleinen neuen Winzlinge, die nur schlafen, essen und brüllen wollten. Jetzt können wir beide krabbeln, uns gegenseitig verhauen, lieb sein und noch so viel mehr...

28. November 2006

Felix-Thorge & Bendiks-Marlin:

Juchuh! Wir sind 1 Jahr alt!

Copyright © 2006 Birte Heinzel